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Das Flachbogenfenster des Kapellen-Seitenanbaus wurde erst 1773 eingefügt, wie wohl auch das Flachbogen- Südfenster im Turmhaus.Die Eingangstür wurde 1834/48 nötig, als das Kirchenschiff mit altem Zugang abgetragen wurde. Trotz der wenigen Meter zur Wehrmauer gab es im Hochchor keine Setzrisse. Von dort blicken wir zur Udenheimer Wehrkirche mit romanischem Turm, davor am Ortsende Schornsheims zum Heyerbaum, Zeichen der Ortsgerichtbarkeit.
Zur Geschichte der Bergkirche Kreuz- und Wallfahrer, Besucher Jerusalems, brachten von der Grabes-Auferstehungskirche den Zentral-Turm ins Abendland. In ihm stand der Altar,oder im östlichen Rundanbau (Apsis). Die Gotik setzt dort den Spitzbogen ein und baut das Hochchor an; Turm nun zwischen Alt- und Neubau. Außen: Maßwerk der Fenster, die Rippen des Gewölbes: Flonheimer Sand- Sedimentstein (wie in Gabsheim), verwittert stark. Der Chor steht hautnah an der Wehrmauer. Karl der Große (* 742, reg.768 - 814), schenkt am 27.7.782 die Kirche an Lioba zu Lehen auf Lebenszeit, weiter an Kloster Hersfeld O.S. Benedicti. 1052 kamen die Güter durch Vergleich zwischen Abt Meginher von Hersfeld und dem Erzbischof von Mainz an das Domstift Mainz, die Kirche an das Kloster Jakobsberg O.S.B. Mainz. Abt Gottschalk (1247-67) überließ 1254 das Patronatsrecht an der Kirche Schornsheim mit 1/3 vom Zehnten an Wein, Getreide und Blattgewächs (bladiis) dem Domkapitel Mainz wofür der Benediktiner-Abtei St. Jakobsberg, Mainz das Recht zuerkannt wurde, die Geistlichen in Schornsheim einzusetzen (Collatur). 'Zur Erbauung der Kirche ist zu bemerken, dass die Herren der Mainzer Hauptkiche (Dom-Kapitel) den Chor erbauten, die Herren von St. Jakobsberg Mainz den Körper der Kirche (Hauptschiff), die Ganerben und die Gemeinschaft der Bürger den Turm. ' Das Mainzer Domstift war also Träger des Chorneubaus; durch Heranziehen eines guten Baumeisters konnte es seinen künstlerischen Geschmack beweisen. Die Formen der Rippen und Maßwerke datieren die Errichtung des Hochchores um / nach 1380; wenig später Sakramentshaus mit Blendmaßwerk und Resten alter Bemalung. Die Konsol-Figuren unter den Gewölbe-Anfängen sind Einfluss böhmischer Kunst. Enge Verbindung des Mainzer Hofes mit der Diözese Prag und dem deutschen König Wenzel I. (reg. 1378-1400) und als Wenzel IV. König von Böhmen (bis 1419). Der Mainzer Erzbischof Johann I. von Luxemburg (reg. 1371-1373) war ein Neffe von Karl IV. (reg. 1346/7-1378) und ein Vetter/Cousin von König Wenzel I. (IV.) Ungewöhnlich reich für eine Dorfkirche ist die plastisch-malerische Ausschmückung des Chores. Drei Ebenen der Gotik: wir unten auf Erden, erhöht die vollendeten Heiligen und oben die Engel des Himmels. 1910 entdeckt 1915 (Schrift über der Innentür); wohl kein ursprüngliche sondern "Bronner-Fresken". Als der Bischof von Mainz, Paul Leopold Haffner, am 25.1.1887 den neuen Altar und Retabel (Altar-Aufsatz) weihte, störte ihn nicht das farbige Wandfries.
Für die freundliche Unterstützung durch Text- und Bildmaterial auf dieser Seite möchte ich mich hier nochmals ganz besonders bei Familie Dürr aus Schornsheim bedanken. Norbert Messinger
Lesen sie auch: Besuch von Kardinal Lehmann in Schornsheim Info finden sie in: Katholisches Pfarramt
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