Der Heyerbaum war einst
stolzes Wahrzeichen der Gemeinde
seit Jahrhunderten war er
auf jeder Ansichtskarte abgebildet
Drei Blitzschläge hatten den 1744
gepflanzten Heyerbaum in Schornsheim schwer zugesetzt,
Insektenbefall gab ihm den Rest.
1982 musste das stolze Monument
gefällt werden.
Aufnahme von
ca.1910 Oktober 1972 Winter 1979
Am 29.08.1921 wurde der Heyerbaum bei einem Gewitter vom Blitz getroffen und 3m sind von
der Spitze abgebrochen.
Am 17.08.1972 wurde er zum zweiten mal vom Blitzeinschlag
getroffen.
Am 26.08.1977 folgte dann der dritte
Blitzeinschlag und Feuer, ein Insektenbefall gab ihm dann den Rest.
Aufnahme von 1980
Was noch übrig blieb vom Heyerbaum wurde dann Opfer
des Ulmen- Splintkäfers.
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1982 Das Ende von einem
stolzen Baumes
5 Bagger- und Lastwagenfahrer der
Fa. Wöbau Wörrstadt Georg Dürr,
Franz Schmand, Wolfgang Götz,
Bürgermeister Ludwig Sandmann
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1982 wurde ein neuer Heyerbaum gepflanzt, doch er ging
durch Fremdverschulden ein.
Den Vorfahren ein Denkmal, den Lebenden eine
Verpflichtung, den Nachkommen ein Vermächtnis", sagte Staatssekretär
Ferdinand Stark vom rheinland-pfälzischen Ministerium für
Landwirtschaft, Weinbau und Forsten anlässlich der Pflanzung des
Schornsheimer Wahrzeichens, des ,,Heyerbaums". Mit
der Pflanzung des ,,Heyerbaumes", einer bereits mehr als 54 Jahre alten
deutschen
Traubeneiche, die aus Norddeutschland nach
Schornsheim verpflanzt wurde, erfüllte die Ortsgemeinde ein Vermächtnis
der Vorfahren.
Im Jahre 1744 wurde das Schornsheimer Wahrzeichen ,,Heyerbaum",
nachdem der alte Baum eingegangen war, neu gepflanzt und bereits
damals ein Vermächtnis der Vorfahren erfüllt, die einst
festgelegt hatten, dass der ,,Heyerbaum" als Wahrzeichen immer
allen Generationen
erhalten bleiben müsse. Am 21. August 1921 wurde erstmals der
1744 gepflanzte ,,Heyerbaum" von einem Blitz getroffen und zu
einem
Drittel zerstört. Weitere Blitzeischläge folgten am 17. August
1975, verbunden mit einem Brand, und am 26. August 1977, wobei
der
Baum zu einer Baumruine wurde. Die inzwischen aufgetretene
Ulmenkrankheit führte dann zur endgültigen Vernichtung des
,,Heyerbaumes".
Der neue Baum aus dem Oldenburger Land solle weiterhin das
Wahrzeichen der Ortsgemeinde Schornsheim sein und bleiben.
Die Traubeneiche die 1000 Jahre alt werden und eine Höhe von
mehr als dreißig Metern erreichen kann, solle auf ein Dorf
schauen,
in dem Menschen leben, die in Frieden und Freiheit ihrer Arbeit
nachgehen, fröhlich und glücklich sein dürfen.
Die Schnellebigkeit unserer Zeit und der Fortschrittsglaube
hätten vielfach die Achtung vor der Vergangenheit, den Sinn für
das in langer
Zeit Gewordene und Gewachsene schwinden lassen, sagte
Staatssekretär Stark, der darauf hinwies, das die Eiche bereits
von unseren
Vorfahren besonders geschätzt wurde. Die alten Germanen sahen in
der Eichenkrone den Sitz ihres Gottes Thor, die Römer ihren
Lichtvater
Jupiter, und in den Eichenhainen wurde den Göttern geopfert. Im
Schatten der Eichen wurde Gericht gehalten und wichtige
Entscheidungen
gefällt. Ortsbürgermeister Ludwig Sandmann zeigte
sich erfreut, wieder zahlreiche Einwohner, Staatssekretär Ferdinand
Stark,
Landtagsabgeordneten Gernot Heck,
Verbandsbürgermeister Horst Geisel Ersten Beigeordneten Karl-Heinz
Pühler, Pfarrerin Christa Reuter
und Pfarrer Winfried Wocker begrüßen zu können.
Umrahmt wurde die Feier vom evangelischen Posaunenchor Schornsheim unter
Leitung
seines Dirigenten Gerhard May ( Undenheim ) und
der Chor des Männergesangvereins 1861 / 1908 ,,Sängerlust" Schornsheim
unter der
Stabführung seines Dirigenten, Konzertmeister Karl
Wies ( Mainz ). Von der Interessengemeinschaft Schornsheimer Winzer
wurde kostenlos
Glühwein ausgeschenkt. Doch leider wurde durch
Fremdverschulden der neue ,,Heyerbaum" zerstört und 1983 musste ein
neuer Baum
gepflanzt werden, diesmal wurde eine Stieleiche
gewählt.
Warum verehren wir den Heyerbaum ? ,,Darüber klärt uns sein Name
auf. Heyer gehört zu mittelhochdeutsch: heien, hegen, schützen,
pflegen.
Der Baum bedeutet also schützender Baum. Die ihm zu Grunde
liegende Vorstellung beruht auf dem germanischen Baumkult. Man
glaubte,
dass in manchen Bäumen, vor allem in großen, alten, der Schutz-
und Schirmgeist einer Person, einer Familie oder einer ganzen
Gemeinde
wohne.
Bei dem Heyerbaum handelt es sich um den Schutzgeist des Dorfes.
Ihm wurden Spenden und Opfer gebracht; an sein Schicksal glaubte
man das Leben und Geschick der Gemeinde geknüpft.
Baumfrevler wurden mit der schwersten Strafe belegt, die ganze
Umgebung war heilig. Der Verehrung als Schutzbaum verdankt der
Heyerbaum seine Fortdauer durch Jahrhunderte".
Dass es den Heyerbaum schon lange gibt, beweisen auch die
Gemarkungsnamen seiner
Umgebung, die mit Heyer anfangen.
1460 beginnt ein Pachtvertrag mit dem Kloster Jakobsberg: ,,Uff
dem Heyerberg" = die Höhe auf dem der Heyerbaum steht.
1654 werden im Saalbuch genannt: ,,in der Heyer" = die heutige
Heyerstraße ist damit gemeint ,,Uff der Heyer" =bezeichnete wohl
die
Gewann ,,auf der Heyerhohl" ,,vor der Heyer" =ist
nicht recht klar, welche gewann damit gemeint ist.
1604 heißt es ,,lt. XXII alb. geben von der heyerportten uff und
zudhun".
1701 heißt es im Güterbuch: Vor der Heyerpfort. Diesen heute
nicht mehr gebräuchlichen Namen führte die nördliche der 3
Pforten, die etwa
an der Brücke in der Heyergasse stand. 1701 die Heyerbach, der
Bach, der die Heyergasse kreuzt.
1983 wurde nochmals ein
neuer Baum gepflanzt. Doch auch mit ihrem 2.
Nachfolger hatte die Gemeinde kein Glück auch diese Neupflanzung ging
nach kurzer Zeit ein.
Ein neues Wahrzeichen für
alle Generationen
Der Gemeinderat beschloss 2003 in seiner
Sitzung, nachdem trotz intensiver Rettungsversuche beide Neupflanzungen
eingegangen sind:
"Die Ortsgemeinde bekommt ein neues Wahrzeichen"
Der einst stolze, meterhohe Heyerbaum auf
der Höhe zwischen Schornsheim und Udenheim zeigte einst dem
heimkehrenden Wanderer den
Weg. Viele gewaltige Blitzschläge, Sturm,
Feuer und der Borkenkäfer hatten dem Baum im Laufe der Zeit so
zugesetzt, dass er im Jahre 1982 gefällt werden musste.
Der Seniorchef des Weinguts Heyerhof
und Gemeinderatsbeigeordneter Hans Hofmeister beschloss einen neuen
Heyerbaum zu spendeten.
Eine Stileiche wurde am 06. Dezember 2003
gepflanzt.
Zuvor hatten allerdings örtliche
Wünschelrutengänger genau das Magnetfeld erkundet. Eine Neupflanzung im
Bereich eines Magnetfeldes
wollte man vermeiden. Auch wurde der
Mutterboden an der Pflanzstelle total ausgetauscht.
Der Grund warum Herr Hofmeister einen
Hejerbaum spendete!
Hans Hofmeister erzählte im Gemeinderat von
seiner Verbindung zu dem Heyerbaum.
Er habe nicht nur wegen der Nähe zu diesem
Baum so sein Weingut benannt, sondern der damalige Lehrer Nerbaß in
Schornsheim habe ihn darauf aufmerksam gemacht dass Vorfahren
seiner Familie den damaligen Heyerbaum 1744 der Ortsgemeinde Schornsheim
gespendet hätten. Im Gegenzug hatte seine Vorfahren das Recht
die dürren Reiser unter dem Baum verwerten zu dürften.
Somit sei er und die die Geschichte seiner
Familie mit dem Heyerbaum unmittelbar verknüpft und erfühle sich aus
diesem Grunde auch
heute noch für den Baum verantwortlich.
Anlässlich zur 200 Jahrfeier
Rheinhessen, im Jahre 2016
an der jede Gemeinde mit einer
Veranstaltung sich beteiligte
wurde auch mit einem Sketsch der
alte Dorfplatz, " Der Dalles"
wieder zum Leben erweckt. Ebenfalls
wurde und durfte nicht fehlen,
in einem Bildervortrag unser
einstiges Wahrzeichen, der Heyerbaum
die Bedeutung und dessen tragischen
Endes vorgestellt.
Überraschenderweise lies an diesem
Abend Herr
Geoffrey Steinherz
mit einer Ballade vom Heyerbaum
diesen wieder in unserem Gedächtnis
zum Leben erwecken.
Zum Anhören
Heyerbaum Song.mp3
"Der Dalles" an dieser Stelle steht
heute "Unser Laden"
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Die Ballade vom
Heyerbaum
Text und Melodie von Geoffrey
Steinherz
Arrangiert von Werner Hartmann
(Klavier)
und Alex Sonntag (Kontrabass)
Es war damals
ein Heyerbaum-
Der Heyerbaum
war unser Baum!
Von großer
Majestät und Ruhm
So ungeheuer
schön und stark.
An Dorfes
nördlich Ausgang stand
Der Heyerbaum,
auch euer Baum!
Weithin zu sehen
des Dorfes Wart,
Wahrzeichen für
Aufrichtigkeit.
Auf
Ansichtskarten prangte er:
Der
Heyerbaum-des Dorfes Stolz!
Wer kannt ihn
nicht? Kannt er uns auch,
Der Heyerbaum,
auch euer Baum.
Anno
neunzehnhundertzwanzig
Gewitterblitz
zerfetzt den Baum,
sein Wipfel, uns
nicht abgeneigt
bricht ab, er
war neun Meter lang,
und fällt herab,
wie schrecklich nah!
Der Heyerbaum,
auch euer Baum.
Fehlt Wucht auch
jetzt, er gibt nicht auf,
die Wacht er
tapfer weiter hält,
Verlust von
Hoheit ist nicht seins,
noch immer schön
ist er zu seh`n.
Nach fünfzig
Jahren wieder kam
Ein Wetterblitz-
was nun, mein Herz!
Das Holz im
Baumes Inneren
Vermodert ist-
kommt manchmal vor.
Vom Blitz
getroffen, entzündet nun,
und luntenartig,
Richtung Erde
immer weiter
niederbrannte-
was übrig
bleibt: verkohlter Rumpf
Der Baum ist
weg: der Geist noch nicht.
Nein, nein mein
Herz: Der Heyerbaum
Der wächst in
uns. Wenn wir noch klein
und zierlich
sind, er Wurzeln schlägt,
und wenn wir
alle groß geworden
sieh da! Der
Heyerbaum bist du!
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Jetzt schreiben wir das Jahr 2015 und unser
Heyerbaum wächst und gedeiht, somit hoffen wir, dass er noch viele
Generationen
überlebt und einmal so ein stattlicher Baum wird
wie einst unser Heyerbaum einmal war.
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