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Schornsheimer Kerb mit neuen Ideen gestaltet

 

Ein reichhaltiges Programm wurde den Einwohnern und Gästen bei herrlichem Spätsommerwetter geboten.

Leider konnte man wegen zeitlichen Terminüberschneidungen nicht an allen Veranstaltungen gleichzeitig teilnehmen.

Zum Auftakt der Schornsheimer Kerb bot die Kerbejugend unter Mitwirkung der Ortsvereine ein Buntes Bühnenprogramm

mit Musikalischer Unterhaltung durch Harald Schrauth aus Udenheim.  

 

Kerbewanderung Sonntag 25.09.2011 

Geschichte, Geschichtchen, Gegenwart, Vesper, Spaß und Wandern. 

Unter einen vielseitigen Bogen hatten die Initiatoren dieses Jahr die Kerbewanderung gestellt.

Um 13:30 Uhr war Treffen an der Gemeindehalle. Wie im letzten Jahr wurden im Vorfeld, um den Vereinen die Planung zu erleichtern,

Verzehrgutscheine in „Unser Laden“ und bei der Bäckerei Schnabel angeboten. Nachdem im Vorverkauf „nur“ 75 Gutscheine verkauft

wurden, war die Spannung groß. Wie viele Wanderer würden sich tatsächlich einfinden? 

Petrus meinte es gut und so machte sich schließlich eine 150 Personen zählende Gruppe auf den Weg zur offiziellen Begrüßung im

Kirchgarten der evangelischen Ludwigskirche.

Über Handy wurden die bewirtenden Vereine MGV, Kerbejugend und Feuerwehr auf die kleine Invasion vorbereitet. Aber, nach dem

rheinhessischen Motto „ 5 waren geladen, 10 sind gekommen … schüttet Wasser in die Suppe und heißt Alle willkommen!“ kam bei

niemandem Panik auf.

Ortsbürgermeister Henn, der wie schon im letzten Jahr, den Sekt- und Orangensaft Umtrunk aus seiner privaten Tasche gesponsert hat

( Danke Edwin ), begrüßte offiziell die gut gelaunte Gruppe. Erfreulich auch dieses Jahr, dass wieder zahlreiche „auswärtige Gäste“

( also Personen, die Ihren ständigen Wohnsitz leider nicht in Schornsheim haben können ) mit von der Partie waren.

Nach ein paar erklärenden Worten zum geplanten Ablauf der Kerbewanderung ging es dann ernsthaft los.

Vorbei an der 1853 eingeweihten evangelischen Ludwigskirche und dem im Jahre 1618 ( mit dem Prager Fenstersturz Auslösejahr des

30 – jährigen Krieges ) fertig gestellten „Kirchenkellers“, über die 1741 angelegte Treppenanlage, ging es zum ersten Informationsstopp

vor der katholischen St. Wigberts Kirche. 2007 wurde übrigens, in Anwesenheit von Karl Kardinal Lehmann, die 900 – Jahrfeier der

Grundsteinlegung dieser herrlich ausgestatteten, zum Teil auf karolingische bzw. romanische Zeit zurückgehende, Kirche gefeiert.

Da Ph. Blödel, einer unserer Geschichtenerzähler, dieses Jahr leider ausgefallen war, durfte ich als Debütant ein paar erklärende Worte

abgeben … und tappte auch gleich in’s Fettnäpfchen. So verkündigte ich, dass die Treppenanlage im Jahre 1984 erneuert wurde,

korrigierte mich E. Henn dies sei 1982 geschehen.

Dem Herrn sei Dank, dass wir alle nicht vollkommen

sind … die Bronzeplakette sagt 1986.

Der Friedhof mit seinen teils aufwendig gearbeiteten

Grabsteinen und bis dahin der ev. Kirchengemeinde

gehörend, ging 1978 in den Besitz der bürgerlichen

Gemeinde Schornsheim über. Bis zum Bau der

Aussegnungshalle 1978, stand noch das „Totenhäuschen“,

ein Geräteschuppen der Totengräber und ein Schuppen,

in dem der Leichenwagen untergebracht war, der bis dahin

von Adolf Schmucki vom jeweiligen Trauerhaus zum

Friedhof gefahren wurde.

Vorbei am 1958 eingeweihten Ehrenmal der in den Kriegen

1914 / 18 und 1935 / 45 gefallenen Schornsheimer, ging es schließlich unter dem Verkehrsschutz der FFW Schornsheim,

entlang der B420 und nach deren Überquerung am Hause Flügge, in Richtung Hofgut Ebling und zum 2. Informationsstopp. Günter Hammen gab uns einen Einblick in die frühere Bebauung entlang der heutigen B420. Hier war bis zur Flurbereinigung 1965 der Fußballplatz, ungefähr im Bereich des jetzigen Hofgutes Ebling. Der für Leibesübungen genutzte „Turnplatz“ lag früher am Anfang des heutigen Pfaffenwiesenweg. Das heutige Haus Flügge / Vulktrans war ehemals als stattliche Wirtschaft gebaut worden und diente während des „tausendjährigen Reiches“ unter anderem als BDM-Heim, und gab schließlich auch dem „Blitzmäd“ ein Zuhause. Zur Erklärung: Ungefähr da, wo heute das neue „Wasserhaus“ zwischen Schornsheim und Undenheim steht, gab es in den letzten Jahren des 2. Weltkrieges eine Beobachtungsstation zur Feindflugüberwachung. Bomber- und Jagdflugzeugbewegungen wurden von den Nachrichtenhelferinnen an die entsprechenden Stellen gemeldet. Da die Nachrichtenhelferinnen mit den, damals für Funker üblichen „Blitzen“ am Kragen gekennzeichnet waren wurden Sie in Schornsheim zu „Blitzmäd“. 

Der Straßennamen „Spiesheimer Hohl“ sowie der Flurnamen „Auf der Spiesheimer Hohl“ belegen den früher, schräg durch die Gewann

ziehenden, direkten Weg nach Spiesheim. Weitere Flurnamen „Hinter Sörk“, Ochsenweide“, „Hinter der Weide“. Im Salbuch wurde 1634 „Hinter der Weyden gegen Sericksh.“erwähnt. 

Von der Historie zur Gegenwart. Nach ca. 1,5 km wurden die Wanderer an der Schornsheim am nächsten gelegenen Windkraftanlage

WEA Schornsheim 1 von einem Team der Firma JUWI willkommen geheißen. In Gruppen von ca. 30 – 35 Personen gab es Gelegenheit

eine Anlage von innen zu besichtigen und Fragen rund um das Thema erneuerbare Energie zu stellen. Der jeweilige Rest der Wander-

truppe hatte damit Gelegenheit sich am Verpflegungsstand der Kerbejugend zu stärken. Bei exzellenten Weinen Schornsheimer Winzer

und kleinen Leckereien wie frischem Rahmkuchen ließ sich die Wartezeit bei sommerlichen Temperaturen genussvoll überbrücken.

Mit der Übergabe einer Flasche Schornsheimer Winzersekt bedankten wir uns beim 4-köpfigen JUWI Team um Herrn Michael Lengersdorff

für die interessanten Einblicke in den Bereich erneuerbare Energie.

600 Meter weiter erwartete uns bereits Herr Rohleder vom EWR Worms an der Umspannanlage Schornsheim mit weiteren 3 Begleitern.

Hier wird den gespannt zuhörenden Kerbewanderern erklärt, wie der in den Windkraftanlagen erzeugte Strom für seine Reise in den Mittel-

und Hochspannungsnetzen der EWR, auf die entsprechende „Voltzahl“ gebracht wird. Ganz im Sinne der „Steigerung der Voltzahl“ wurden

die Wanderer vom EWR Team mit Laugengebäck und einem ( oder mehreren ) Glas „Federweißer“ für den „anstrengenden“ Rückweg zur

Verpflegungsstation der FFW Schornsheim aufgeladen.

Ohne zu übertreiben, ich und mit mir sicher viele der Wanderer waren schlichtweg beeindruckt von der sachlichen Information und der

ungekünstelten Gastfreundschaft der beiden Unternehmen JUWI und EWR.

Auch hier, die Flasche Danke-Sekt für das EWR Team, auch dafür, dass man uns an einem Sonntag so freundlich und kompetent

empfangen hat.

Mit zahlreichen „Fachgesprächen“ über die gerade gehörten Informationen und der Erörterung der Frage „wie nehmen die Schornsheimer

dass , zu 100% aus erneuerbarer Energie bestehende Stromversorgungsangebot der Fa. JUWI an?“, ging es zur letzten Station.

Die FFW Schornsheim machte bei lecker Wein und Brezel mit Spundekäs den „Lumpensammler“. Ein Großteil der Wanderer genossen

hier noch das tolle Wetter und ließen Ihre noch verbleibenden Verzehrgutscheine den Vereinen, und sich selbst, zu Gute kommen.

Nach ein paar abschließenden Worten von Günter Hammen und Hans Hofmeister, unseren Geschichtenerzählern, bedankte sich

Hermann Aumüller noch mal bei den Vereinen und den vielen ungenannten Unterstützern für den reibungslosen Ablauf und den Einsatz.

Und natürlich bei den zahlreichen Kerbewanderern … denn ohne Sie wäre alles nur eitles Tun.

Wir freuen uns dass unsere Kerbewanderung so gut von Ihnen angenommen wird. 

Also, bis demnächst.

 

 Hermann Aumüller

 

Künstlermarkt und Ausstellung

Neu im Programm und ganz spontan geplant war der Künstlermarkt im romantischen Hof von Frau Karin Kreis in der

Heyerstraße. Hier konnte man durch Mitwirkung von verschiedenen Künstlern neben Bilder, Schmuck, Dekoartikel 

auch Dinge für den täglichen Bedarf erweben.

Ebenfalls neu die Ausstellung „Leben wie anno dazumal “ und „125 Jahre Automobil“ dargestellt in Modellautos im

Ratssaal in der Kirchstraße die an drei Tagen eröffnet war. Liebevoll hatten dazu die Familien Kröhler, Strunk und

Messinger den Ratssaal in ein Museum verwandelt mit Einrichtungen und Gegenständen aus vergangenen Zeiten.

In einer Bildschirmpräsentation wurden dem Zuschauer die Veränderungen der Gemeinde Schornsheim die im Laufe

der Jahre und Jahrzehnte entstanden sind durch alte Bilder und Postkarten anschaulich gemacht.

Am Sonntag konnte man noch etwas Heimatgeschichte durch den Köngernheimer Heimatforscher Walter Schwamb,

der selbst Wurzeln in Schornsheim hat und sich schon lange mit der Geschichte rheinhessischer Dörfer befasst und

akribisch in den Archivalien des Ortes recherchierte erlernen. Die Schriftführerin Bettina Kröhler des örtlichen Kultur- und Karnevalclub`s hatte ihn mit einem Vortrag zum  Thema „Ehrenämter und Berufe in Schornsheim 1500 bis 1800“

eingeladen. Lesen sie hierzu auch den Artikel in der Allgemeinen Zeitung Viertelmeister schlichteten Streit

In den vielen Gesprächen mit den Besuchern wurden alte Erinnerungen wieder wach, so waren z.B. mehrere

kleine Lebensmittelgeschäfte, Bäcker, Metzgereien, Elektrogeschäfte, Schuster, Schmieden, Schneider, Gasthäuser usw.

in Schornsheim ansässig. Bedauerlicherweise sind alle Geräte und Einrichtungen auf dem Sperrmüll, Schrotthändler

oder Flohmarkt gelandet und somit unwiderruflich vernichtet, eigentlich hätte man dies alles in einem eigenen

Heimatmuseum unterbringen müssen um es der Nachwelt zu erhalten. Es gab sogar Visionen, es wäre doch schön ein

Heimatmuseum noch jetzt zu gründen, doch leider fehlt es an geeignetem Gebäude bzw. auch an finanziellen Mitteln.

Der Grundgedanke war sogar soweit, einen zentralen Anlaufpunkt mit alten Gegenständen zu versehen, der aber nicht

vor sich hinsiegen soll. Es müsste schon ein Treffpunkt sein an dem man zu einem Plausch bei Kaffee und Kuchen einkehrt,

Handarbeiten oder Hobbys mit Gleichgesinnten zusammen verrichten könnte und vieles mehr.

Viele werden uns für Spinner erklären, aber wäre es nicht schön wieder etwas mehr Kontakt zu unseren Mitmenschen

und gegenseitige Hilfe und Unterstützung besonders für ältere Mitmenschen zu bekommen, so wie es früher einmal war.

Schreiben sie uns dazu ihre Meinung  hier

 

Wir bedanken uns bei allen Besuchern, die an den verschiedenen Events zahlreich teilgenommen hatten,

ein besonderes Lob aber an alle Mitwirkende die es erst ermöglicht haben so ein reichhaltiger Programm

an unserer Kerb 2011 den Gästen zu bieten.

 

Zu den Bilder von den Veranstaltungen  hier    

 

  

     Der Schornsheimer Kultur- und Karnevalclub hat  für das Jahr 2012 wieder

     einen Kalender mit alten Bildern von Schornsheim zusammengestellt.

     Ebenso eine CD von der Ausstellung „Leben wie anno dazumal “ und

     „125 Jahre Automobil“ mit Bilder aus Schornsheim und der Ausstellung                

 

   Beides ist ab sofort erhältlich bei:

 

   Bettina Kröhler               oder         Norbert Messinger

Beethovenstr.10                               Karl-Marxstr.10

    6737 Undenheim                              55288 Schornsheim

 

             Kalender 6,- €

                     CD  5,- €